SchalkeArena

Hier ensteht eine Rubrik für alle Blau/Weißen Fans des Reviers. In regelmäßigen Abständen werden hier Berichte aus dem Stadion, kurioses über Schalke oder lustige Begebenheiten rund um die Königsblauen geschrieben.


7. Spieltag.
GELSENKIRCHEN. Ein Ausnahmezustand liegt über der Stadt. Menschen schreien. Und sie schreien unschöne Worte. Menschen schlagen um sich. Ohne Rücksicht auf Anwesende. Menschen sind verzweifelt und können in ihrer Not, ihrer Angst und ihrer Hilflosigkeit nicht mehr vor und zurück. Sie wissen nicht mehr weiter.
Wenn in einer Stadt wie Gelsenkirchen der Notstand ausgerufen wird, dann kann es nur einen Hintergrund haben. Keine Stürme, keine Flutwellen, keine Brände, kein Hochwasser. Es geht um Fußball. Es geht um den FC Schalke 04.

Niemand, der in den vergangenen Wochen samstags die Sportschau, sonntags den Doppelpass oder montags Bundesliga Aktuell eingeschaltet hat, kam an den Meldungen vorbei. Auf Schalke stimmt etwas nicht.
Dass Felix Magath vor der Saison einen komplett neuen Kader präsentierte, Herzstücke der Mannschaft gegen Perspektiven und Visionen austauschte, überraschte wohl niemanden. Lang genug hatte er angekündigt, seinen „Jungen Wilden“, seinen Schmitzes und Moritzes, seinen Matips und Zambranos zwar viel zuzutrauen, aber noch nicht den ganz großen Wurf – national und international. Für die UEFA Champions League sollte aufgerüstet werden und Magath schlug zu. Er verpflichtete die ganz großen Stars, Raul, Huntelaar, Jurado, Plestan, Metzelder. Alles Namen, die europa- und weltweit längst den größten Respekt genießen.
Dass eine komplett neu formatierte Mannschaft sich erstmal finden muss, das wollen viele gar nicht sehen. Was sie aber sehen, das ist ein ernüchternder Saisonauftakt, das sind hängende Köpfe und die Ratlosigkeit im Gesicht des Trainers.
Doch eines, das wusste selbst schon Bertold Brecht: Wer nicht kämpft hat schon verloren.

Der Drang zur Schale ist groß, stärker denn je, denn das vergangene Jahrzehnt war eines der erfolgreichsten des S04 in seiner Bundesligageschichte. Vizemeisterschaften, Champions League Teilnahmen, Pokalsiege. Dass Fans, Spieler und Verantwortliche da mehr wollen, ist längst ein offenes Geheimnis.
Dass die Sonne dem FC Schalke 04 zur Zeit allerdings nicht unbedingt, wie man doch hier im Pott so direkt sagt, aus dem Allerwertesten scheint, ist eine schmerzende Wahrheit, aber in den Augen aller treuen Fans auch eine befristete. Einzelne Sternstunden, wie in etwa ein Heimspiel, bei dem ein internationaler Topklub durch Kampf, Arbeit und ja, sogar Spielkultur bezwungen werden konnte, zeigt das Potential dieser neuen Mannschaft auf.
Der „Neue S04“, langfristig gedacht und auf dem Weg, sich als Team einzuspielen, hat noch lange nicht das gezeigt, was in ihm steckt.
Einhundertsechs Jahre Liebe zu den Königsblauen lassen diese Stadt nicht auf Dauer im medial propagierten „Tal der Tränen“ versinken. Mit dem Blick in die Zukunft geht – wie jeden Samstag – das Hoffen und Bangen weiter.
Und dann… Dann irgendwann, wird sich all das auch wieder auszahlen. Und die Menschen werden jubeln. Die Menschen werden sich umarmen. Sie werden sich wieder freuen. Und sie werden wissen wie es weitergeht:
1000 Freunde, die zusammen steh’n, dann wird der FC Schalke niemals untergeh’n!

Dudu

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